Friday, August 2, 2024
erschienen in SWP, 01.08.2024
Jagstzell. In Dankoltsweiler wird die Sonne bald bei der Wasserversorgung unterstützen, denn der Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) errichtet dort eine Photovoltaik-Anlage – die bisher größte in der Geschichte der NOW.
„Mit der neuen PV-Anlage unmittelbar beim Pumpwerk Dankoltsweiler können wir die Energie der Sonne optimal für die Fernwasserversorgung nutzen. Dabei gehen wir innovative Wege“, berichtet Dr. Jochen Damm, Geschäftsführer der NOW. Mittels automatisierter Steuerungssysteme wird der Betrieb des Pumpwerks Dankoltsweiler auf die neue PV-Anlage abgestimmt. Zukünftig wird vor allem tagsüber, wenn die PV-Anlage Energie liefert, das Trinkwasser kostengünstig weiter zum Hochbehälter Rudolfsberg in Crailsheim befördert.
„Die großen Wasserkammern des Hochbehälters werden dabei als eine Art Pumpspeicherbecken genutzt. So können wir innerhalb eines Tageszyklus so viel Energie speichern, wie ein Vierpersonenhaushalt in drei Monaten verbraucht“, erklärt Damm.
NOW-Projektleiter Florian Walch erläutert: „Wir haben im Vorfeld verschiedenste Varianten auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft.“ Die Freiflächenanlage mit einer Leistung von 503 Kilowatt-Peak habe sich dabei als beste Lösung herauskristallisiert. Die bauliche Umsetzung übernimmt die Firma ingenia projects (Kirchberg/Jagst).
Das Trinkwasser in der Region aufzubereiten und zu verteilen, ist sehr energieintensiv. Trotz großer Erfolge des Zweckverbands bei der Einsparung von Energie nutzt die NOW daher bereits seit vielen Jahren Turbinen und PV-Anlagen zur Energiegewinnung. Kontinuierlich kommen neue Anlagen zur Stromerzeugung hinzu. Auch ein Windrad beim Wasserwerk in Weikersheim gehört zur Infrastruktur des Zweckverbands.
„Wir haben in unserer jüngsten Zukunftsagenda, den sogenannten NOW-Zielen 2030, bekräftigt, CO2-neutral zu werden“, sagt Damm. Die neue PV-Anlage stelle dabei einen wichtigen Meilenstein zum Erreichen dieser ambitionierten Ziele dar.